B.C. Koekkoek -Grotte bei Slavante, 1830er

Barend Cornelis Koekkoek (Middelburg 1803-1862 Kleve)

Rastende Jäger in einer Grotte bei Slavante/ Maastricht, 1830er

Pinsel-, Feder, Bleistiftzeichnung in grau und braun, 88 x 135 mm

Signiert linker Rand Mitte auf Felsen: B.C. Koekkoek

Leihgabe Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. Inv. Nr. 0510

Erworben 1994

 

Unter dem Hochplateau bei Maastricht befinden sich noch heute als Touristenattraktion große unterirdische Kalksteingruben (Grotten unter dem St. Pietersberg), die als Touristenattraktion bereits im 19. Jahrhundert bekannt waren. B.C. Koekkoek ist mehrfach an die Maas zwecks Studien gereist.

Die Aquarelltechnik beschäftigt den Künstler seit seiner Jugend. Ein Dutzend dieser als Sammelobjekte gefertigten Blätter befinden sich in der Sammlung des B.C. Koekkoek-Hauses und zeigen seine Entwicklung hin zu einer hohen Kunstfertigkeit.

Aquarelle haben den Anspruch eines Kunstwerks und sind für Sammler gedacht. In Mappen aufbewahrt werden diese gelegentlich für den häuslichen Kunstgenuss individuell oder im Kreise von Kunstliebhabern betrachtet. Themen sind zunächst Kopien nach alten Meistern, Ansichten aus seiner Heimat Zeeland, Seestücke und Darstellungen von Fischern. Der Einfluss des Vaters Johannes Hermanus ist stark zu spüren. Die frühen Blätter sind farbig. In den 1830er Jahren entstehen Feder- und Pinselzeichnungen in grauer und brauner Sepia. Thematisch sind zwei Gruppen zu unterscheiden: Szenen aus dem ländlichen Volksleben und Landschaften. Bei ersterem handelt es sich um figurenreiche Szenen: Pferdemarkt, Dorffest, Gruppenspiel, Militär, Jagd, Räuber, fahrende Händler). Die Landschaften – sofern es nicht direkte Vorbereitungen für Gemälde oder Lithografien sind – entstammen dem Mittelgebirge, zeigen Dörfer oder Burgen am Wegesrand, Felsformationen, Höhlen. Selten sind auch Klever Motive vertreten. Eine weitere Kategorie sind Aquarelle, die in Vorbereitung für Gemälde entstehen, in denen der Künstler Topografie und Lichtverlauf festlegt. Anhand dieser Vorlage überträgt er das Bildmotiv später in Ölmalerei.

1856 wird Koekkoek, wahrscheinlich auf Empfehlung des Mitbegründers Willem Roelofs, Mitglied der im selben Jahr gegründeten „Societé Belges des Aquarellistes“. Die Mitgliedschaft ist verbunden mit der jährlichen Einladung zur Ausstellung in Brüssel. Ziel dieser Vereinigung ist es, das Aquarell als eigene Kunstgattung zu etablieren.