B.C. Koekkoek, Burgruine Rheinstein, 1851

B.C. Koekkoek, Rheinlandschaft mit Burgruine Rheinstein, 185, Ölgemälde. Stadt Kleve

Barend Cornelis Koekkoek (Middelburg 1803-1862 Kleve)

Rheinlandschaft mit Burgruine Rheinstein, 1851

Öl auf Holz, 50 x 61,5 cm

Signiert und datiert unten Mitte: B.C. Koekkoek ft. 1851

Auf der Rückseite Reste des Echtheitsvermerkes mit Lacksiegel

Leihgabe der Stadt Kleve Inv. Nr. 0351

Erworben 1959 anlässlich der Eröffnung des Städtischen Museums Haus Koekkoek mit Spende der Firma XOX, Kleve

 

Das Gemälde zeigt links die Burgruine Rheinstein, am Ufer liegt der Ort Trechtingshausen. Die Landschaft ist in Koekkoek-Manier malerisch fantasievoll verändert. Im Vordergrund liegen Rheinkähne am Flussufer, auf die die Schiffer Ladung tragen. Auf dem erhöhten, eingefassten Weg links gehen auf den Betrachter zugewandt ein fliegender Händler mit seiner Frau. Im Hintergrund sind die Höhen des Siebengebirges zu sehen. Der Himmel, der einen großen Teil des Gemäldes ausmacht, ist in ein abendliches Licht getaucht

„Welch ein Schloss! Welch eine Lage!“ Dieser Ausruf des Kronprinzen Fredrich Wilhelm von Preußen im Angesicht der restaurierten rheinischen Burgen Preußens, Stolzenfels, Sooneck und Rheinstein, spiegelt das Gefühl einer ganzen Generation wider, die vom Rheinland nach der Rückeroberung aus französischer Hand, bezaubert war. Friedrich Wilhelm wurde später der „Romantiker auf dem Thron“ genannt und war ein Bewunderer der Kunst B.C. Koekkoeks. Die Begeisterung für den Rhein und seine Geschichte mündete in einen politisch motivierten Aufbau linksrheinischer Burgen.

Die Burg Rheinstein (vormals Ruine Vautsburg) spielt als Ikone innerhalb der sogenannten „Rheinromantik“, die die Landschaften des Rheins zu einem beliebten Motiv innerhalb der europäischen Landschaftsmalerei machte, eine bedeutende Rolle: 1823 erwarb sie Prinz Friedrich von Preußen, ließ sie umtaufen und nach Plänen von Johann Claudius von Lassaulx (unter Beteiligung von Karl Friedrich Schinkel) als erste der rheinischen Burgruinen bis 1829 wieder auf- ausbauen. 1839-1844 entstand die neugotische Kappelle außerhalb der Burg. Anstelle der Kapelle ist auf dem Gemälde Koekkoeks noch eine Ruine wiedergegeben (links unterhalb der Burg).

Barend Cornelis Koekkoek gilt als der bedeutendste “Rheinromantiker“ unter den niederländischen Landschaftsmalern. Er ist häufig am Rhein unterwegs gewesen. Sein Entschluss, sich in Kleve 1834 niederzulassen, hat auch damit zu tun, dass in Emmerich eine Schiffsverbindung Rotterdam-Köln zur Verfügung stand.