C. Lieste, Seenlandschaft mit Mondsichel, 1850er

Cornelis Lieste (Haarlem 1817-1861 Haarlem)

Seenlandschaft mit Mondsichel, 1850er

Öl auf Holz, 54,8 x 78,5 cm

Signiert unten rechts: C. Lieste

Leihgabe Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. Inv. Nr. 0362

Erworben 2016 mithilfe der Kulturstiftung der Länder, Berlin, und einer Spende

 

Das Werk des Landschaftsmalers Cornelis Lieste ist von B.C. Koekkoek beeinflusst, wenn auch ein direkter Kontakt der beiden Maler nicht dokumentiert ist.

Das Gemälde entstand unter dem Eindruck der Reise des Künstlers in die Schweiz und nach Norditalien In den Jahren 1853 bis 1856. Die stimmungsvolle romantische Landschaft zeigt einen Bergsee mit einer Reihe von Berggipfeln am Horizont. Der Abendnebel steigt über dem Wasser auf und lässt Farben und Formen verschwimmen. Links am Abendhimmel steht die Mondsichel und spiegelt sich im Wasser. Der Vordergrund ist in ein Halbdunkel gehüllt, dominiert von einer Baumsilhouette.

Nachdem Lieste ab 1835 die „Stads-Teekenschool“ (Städtische Zeichenschule) in Haarlem unter Johannes Reekers  besucht hat, geht er in den Jahren 1837/1838 bei dem Landschaftsmaler Nicolaas Johannes Roosenboom in die Lehre.

1840 unternimmt er Studienreisen nach Belgien und Deutschland. Dabei besucht er wahrscheinlich auch B.C. Koekkoek. Ein Skizzenbuch in der Sammlung des Museums belegt die Reise an den Niederrhein, Düssel, Mosel und Ahr (1840/1841). Mehrere Gemälde mit Motiven und Städten vom Niederrhein entstehen. Gelegentlich lässt der Maler Tierstaffagen von befreundeten Malern einfügen, zum Beispiel durch Simon van den Berg.

1839 und 1842 erhält er Auszeichnungen auf Ausstellungen der Kunstgewerbeschule in `s-Hertogenbosch und bei der Künstlervereinigung „Felix Meritis“ in Amsterdam. 1846 wird er Mitglied des Zeichen-Kollegiums in Haarlem, wo er auch einen Lehrauftrag innehält. Im selben Jahr nimmt ihn die Kunstakademie Amsterdam als Mitglied auf. 1847 wird er Mitglied einer Haarlemer Freimaurerloge. Im gleichen Jahr bereist er den Harz. 1852 übernimmt Lieste mit anderen Künstlern die Aufgabe, das Amsterdamer Rembrandt-Fest auszugestalten. In den Jahren 1853 bis 1856 reist er entlang des Rheins in die Schweiz und nach Norditalien (Chiavenna), was sich in den Motiven seiner Gemälde und einer warmen Farbgebung und Darstellungen der Sonne im Gegenlicht niederschlägt.

Von etwa 1854 bis 1856 arbeitet er zeitweise in der Künstlerkolonie Oosterbeek bei Arnheim. Er geht in die Provinzen Twente und Drenthe , wo er unter dem Eindruck der Oosterbeeker Schule Heidelandschaften malt. Für eine dieser Landschaften, 1861 in einer Ausstellung in Amsterdam präsentiert, wird er mit einer Goldmedaille prämiert.

Lieste ist Lehrer des späteren Malers der Haager Schule Paul Joseph Constantin Gabriël. Lungenkrankheit und früher Tod 1861 beenden das vielversprechende, 125 bis heute bekannte Gemälde umfassende Werk.