Hendrik Lot (Gendringen bei Arnhem 1822-1878 Düsseldorf)
Morgendämmerung am Rhein, 1840er
Öl auf Holz, 44,7 x 51 cm
Signiert unten links: H. Lot f.
Leihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung, München, Inv. Nr.: 034
Erworben 2016
Die Rheinlandschaft zeigt auf der rechten Seite unterhalb einer großen Burgruine auf dem Berg (Rheinfels?) eine Stadt (St. Goar?). Am gegenüberliegenden Flussufer ist ebenfalls eine Stadt (St. Goarshausen?) mit einer darüberliegenden Burg (Burg Katz?) im Zwielicht angedeutet. Der Fluss ist in Nebel gehüllt, die Morgendämmerung zieht in warmen Tönen über die Landschaft. Ein Hirt mit seiner Rinderherde lagert am Flussufer.
1843 kauft Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) die Burgruine Rheinfels. Hier wollte er sein preußisches Schloss am Rhein verwirklichen. Die Ausbaupläne wurden jedoch nicht verwirklicht.
Hendrik Lot, der aus dem unweit von Kleve nahe der niederländischen Grenze gelegenen Gendringen (Achterhoek) stammt, kommt als junger Maler zu Koekkoek nach Kleve, wo er sich 1839-1840 aufhält. 1840 zieht er weiter nach Alkmaar. 1847 kehrt er nach Kleve zurück, wo er bis 1851 im Umfeld von Koekkoek wirkt, 1846 und 1851 u. a. als Zeichenlehrer am Gymnasium in Wesel. Nach 1853 ist sein Aufenthalt als Student an der Düsseldorfer Akademie belegt. 1854-1860 ist er Mitglied des Künstlervereins Malkasten. Typisch für Lot sind Wald- und Rheinlandschaften mit großer Tierstaffage. Lot nahm an den Ausstellungen in Düsseldorf, Kleve (1843, 1848), Den Haag (Levende Meesters) und im Glaspalast München (1869) teil.
Die frühen Gemälde Lots zeigen den starken Einfluss von B.C. Koekkoek in der Farbgebung und den feinen Farbübergängen. Auf seinen späteren Werken ist der Einfluss der Düsseldorfer Malerschule mit einer härteren Zeichnung und kälteren Farbgebung zu spüren.