Willem de Klerk (Dordrecht 1800-1876 Dordrecht)
Blick auf das Dorf Beek bei Nimwegen, 1851 (?)
Öl auf Leinwand, 64 x 84,5 cm
Signiert unten rechts: W. de Klerk
Leihgabe Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. Inv. Nr. 1178
Schenkung 2021 in Memoriam Gerard Lemmens
Willem de Klerk hat in der Kunstgeschichte den Beinamen „Dordtse Koekkoek“ erhalten. Lehrer sind der Dordrechter Landschaftsmaler Pieter Hofmann (1755-1837) und Adrianus van der Koogh (1796-1831). Letzterer malt schon in den 1820ern in Beek bei Nimwegen. Mit siebzehn Jahren ist de Klerk Mitglieder der Zeichengesellschaft „Pictura“, deren Direktor er später wird. 1843 erwirbt das Dordrechter Museum (gegründet 1842) als ersten Ankauf eine „Rheinlandschaft“ von de Klerk. Regelmäßig stellt er auf den Ausstellungen der „Levende Meesters“ (Lebende Meister) in den niederländischen Kunstmetropolen aus.
De Klerk unternimmt wie viele niederländische Landschaftsmaler seiner Zeit Reisen nach Deutschland: 1835 entlang, Rhein, Ruhr, Ahr (ein Besuch in Kleve ist durch mindestens ein Gemälde belegt); 1838 Sachsen, Bayern, Böhmen.
Mit seinem Frühwerk steht de Klerk mit einer kühleren und frischeren Farbgebung unter dem Einfluss seiner Dordrechter Lehrer. Später macht sich der Einfluss Barend Cornelis Koekkoeks mit einer der Luftatmosphäre angepassten Farbgebung und subtileren Übergängen bemerkbar. Insbesondere die Winterlandschaften de Klerks ähneln denen B.C. Koekkoeks sehr stark.
Ein Besuch De Klerks in Beek bei Nimwegen ist für den Sommer 1851 belegt. Er besucht mit Künstlerkollegen die sommerliche Malerkolonie, in der sich 1826-1828 auch B.C. Koekkoek aufhält. Wahrscheinlich hat er zu diesem Zeitpunkt auch Kleve besucht.
Das großformatige Gemälde zeigt unter einem hohen belebten Wolkenhimmel die panoramaartig angelegte Sommerlandschaft mit Moränenhöhen und Ebene vor Nimwegen. In der linken Bildhälfte auf der Höhe liegt das Dorf Beek. Der Betrachter blickt von der Höhe des Sterrenberg (der Vordergrund ist für die freiere Sicht angepasst worden). Im sonnenbeschienenen Zentrum des Dorfes sind links die 1826 gebaute große Bartholomeus-Kirche, rechts davon die weiß getünchte kleine Bartholomeus-Kirche aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Das Dorf Beek bestand zu damaliger Zeit aus wenigen Häusern unterhalb der Kirche, die der Künstler im Schatten liegend dargestellt hat. Der Blick schweift auf der rechten Bildhälfte über die Tiefebene. Die Dörfer der Niederung sind nur angedeutet.