Skizzenbuch Johannes Tavenraat, 1858
Inv. Nr. Tavenraat_Johannes_1076-F25
Johannes Tavenraat (Rotterdam 1809-1881 Rotterdam)
Sohn eines wohlhabenden Rotterdamer Tuchfabrikanten, entscheidet sich Tavenraat gegen die Nachfolge seines Vaters und beginnt 1824 mit der Malerei. Wahrscheinlich besucht Tavenraat Jahr 1834 das erste Mal Kleve und macht Bekanntschaft mit B.C. Koekkoek. Zu dieser Zeit ist die Malerei für ihn noch Freizeitbeschäftigung.
1836/ 1837 hält er sich aus beruflichen Gründen in London auf und lernt dort das Werk des englischen Landschaftsmalers William Turner kennen. Seit 1839 widmet er sich gant dem Künstlerberuf, lernt bei dem Rotterdamer Maler Wilhelm Hendrik Schmidt, mit dem er auch Reisen durch Deutschland unternimmt. Um 1840 ist er bei Félix Bovie in Brüssel, 1841 bei dem Figurenmaler Eugène François de Block-Looz in Antwerpen. Seine Besuche in Kleve setzt er fort. 1843 bezeichnet sich Tavenraat als selbstständiger Maler. Seit 1841 sendet er seine Kunstwerke auf die Ausstellungen der „Levende Meesters“ (Lebende Meister).
1842-1846 lebt der Künstler in Brüssel. 1846 zieht er mit seiner Frau Anna Catharina van Dijck, mit der er 9 Kinder hat, nach Materborn bei Kleve. Kurz vor ihrem Tod 1855 zieht die Familie in die Stadt Kleve. Seit 1860 lebt Tavenraat wieder in Rotterdam.
Der Künstler unternimmt zahlreiche Studienreisen, innerhalb Deutschlands, den Niederlanden und Belgien, nach Österreich (Tirol), Böhmen und Mähren, in die Schweiz, nach Frankreich und Großbritannien. Im B.C. Koekkoek-Haus befinden sich drei Skizzenbücher des Künstlers. Das vorliegende stammt von einer Reise nach Tirol aus dem Jahr 1858.
Eine ausführliche Biografie des Künstlers siehe die Webseite des Museums unter „Klever Künstler“
Inhalt und Technik
Skizzenbuch mit 100 Blatt, gefüllt mit Skizzen und Notizen und Tagebucheintragungen, im hinteren Teil 14 freie Seiten
Motive: Figurenstudien der Landbevölkerung in Tirol, Tierstudien, Gerätestudien, Gebirgslandschaften (Tirol)
Anmerkungen in niederländischer Sprache
Im vorderen Einband innen signiert: J. Tavenraat – Cleve. –
Datierung z.B. auf der ersten Zeichnung: bij Eger 7/8 1858
Technik
Einband: Karton, schwarzes Glanzleinen, geprägt mit Blattornament, schwarzer Lederrücken
Skizzen mit Feder in braun, Bleistift, teilweise laviert
Hochformat 17,5 x 11 cm