Durch Organisation von jährlichen Kunstausstellungen erhalten die Maler der Klever Romantik Öffentlichkeit. Sie finden zu Pfingsten im großen Saal des Hotels König von Preußen, im Rathaus oder im Kurhaus statt. Neben Kunstgenuss wird auch ein soziales Anliegen verfolgt: Die Maler spenden Gemälde, die zugunsten von Einrichtungen wie dem Krankenhaus, der Gewerbe- und Handwerksschule, der Armenversorgung und anderen verlost werden.
Koekkoek gründet 1841 ein sogenanntes Zeichenkollegium. Hier treffen sich männliche Schüler und Kollegen in den Räumen des Rathauses in den Wintermonaten zweimal wöchentlich. Unter seiner Leitung wird nach bekleidetem lebendem Modell gezeichnet. Im Jahr seiner Gründung hat das Kollegium 14 Mitglieder. 1842 erhält Koekkoek als Jubiläumsgeschenk eine silberne Ehrenpalette überreicht, auf deren Rückseite die Namen der Mitglieder eingraviert sind (siehe Abbildung oben). Im selben Jahr wird auch der "Kunstverein zu Cleve" gegründet. 1844 verleiht ihm der preußische König Friedrich Wilhelm IV. für dieses Engagement den Roten Adler Orden.
Koekkoek knüpft an die Tradition der niederländischen Zeichenkollegien an. Er selbst lernt in Middelburg an einer solchen Zeichenschule, die im Geist der Aufklärung entstanden ist: Dort wird das technische Zeichnen wie auch das Zeichnen nach bekleidetem Modell gepflegt. Die Modelle sind meist Menschen aus der Bevölkerung in regionaler Kleidung. Diese Figuren lassen sich auch in den Gemälden als Staffage wiederfinden. (Im Gegensatz dazu ist in der akademischen Ausbildung das Aktzeichnen nach dem klassischen antiken Schönheitsideal der Schwerpunkt).
Viele der in dieser Einrichtung entstandenen Zeichnungen sind heute noch in der Sammlung des B.C. Koekkoek-Hauses erhalten. (siehe Abbildung). Hier wird auch nach Vorlagen Koekkoeks kopiert.
Diese Aktivitäten veranlassen 1843 den Bürgermeister Ludwig Heinrich Ondereyck und prominente Bürger der Stadt zur Gründung des „Kunstvereins zu Cleve“. Mithilfe der Mitgliedsbeiträge werden Kunstwerke angekauft. Diese werden unter den Mitgliedern verlost. Grafische Blätter werden als Jahresgaben herausgegeben (siehe Abbildung oben). Der Kunstverein besteht bis in das Jahr 1851. Durch die Gewinnlisten des Kunstvereins sind die Namen der in Kleve tätigen Maler überliefert. In seinen späteren Jahren unterstützt auch diese Vereinigung soziale Zwecke.
Jahresgaben (Lithografien) des "Kunstverein zu CLeve" in der Sammlung des B.C. Koekkoek-Hauses:
Waldlandschaft mit zwei Malern, 1843
Landschaft mit Hirten und Schafen, 1844
Hügelige Landschaft mit Vieh an einem Bach, 1845
Landschaft mit Rastenden und zwei Eseln auf einem Weg, 1846