Nach der Hochzeit 1833 mit Elise Thérèse Daiwaille, Tochter seines Lehrers, ist der Wohnsitz zunächst Hilversum. 1834 zieht das junge Paar in das damals preußische Kleve.
Der Maler wird angezogen von der abwechslungsreichen Landschaft mit eiszeitlichen Hügeln und Weiblicken in die Ebene, mit alten Waldbeständen. Er kann auch vom niederländischen Geldadel und preußischer Aristokratie profitieren, die in „Bad Cleve“ kuren oder sich niederlassen. Der Künstler nutzt den Rhein zum Reisen und bleibt in der Nähe seines Heimatlandes und dem dortigen Künstler-Netzwerk.
Kleve wird im Laufe der Jahre zu seiner Wahlheimat und der Ort stetig wachsender Bekanntheit. Familie Koekkoek wohnt zunächst an verschiedenen Orten in der Stadt zur Miete. Dem Ehepaar werden fünf Töchter geboren
Der Verkauf seiner Gemälde, u.a. für König Willem II., ermöglicht ihm den Kauf eines Grundstücks in Kleve, auf dem er später sein Haus erbaut.
Mit zunehmendem Erfolg stellt sich auch Wohlhabenheit ein. Der Maler kauft 1841 oberhalb der Kavarinerstraße in Kleve ein großes Gartengrundstück in Hanglage, mit alten Stadtmauerturm zu beiden Seiten der Stadtmauer. 1842/43 realisiert er als erstes Bauprojekt ein repräsentatives, separates Atelier, mit Farbküche und angrenzenden Stallungen im Garten. Der ehemalige Stadtturm gibt Platz für das Treppenhaus.
Eine Statue der Minerva bekrönt als Schutzgöttin der Künstler den Turm. Das Ensemble (heute in Privatbesitz) ist vom Garten des Museums aus zu sehen.
Der Künstler tauft sein Atelier „Belvédère“ – schöne Aussicht. Die Hanglage ermöglicht ihm den so geliebten Wetblick bis zum Rhein und in die Niederlande. 1846-1848 wird nach den Plänen des bekanntesten in Kleve tätigen Architekten Anton Weinhagen (1798-nach 1860) ein repräsentatives Wohnhaus für die Familie am Fuße des Hanges direkt an der Kavarinerstraße errichtet – das heute als Museum zugängliche B.C. Koekkoek-Haus.
In Kleve hat der „Prinz der Landschaftsmaler“ (der Titel erstmals erwähnt in der Kunstzeitschrift De Spectator 1843) seine Hauptwerke geschaffen, eine Karriere zum Künstler-Star gemacht, von hier aus seine Gemälde in die Kunstmetropolen Europas geschickt.
1841 fasst er seine künstlerischen Überzeugungen in eine Reisebeschreibung durch das Ahrtal, die in Amsterdam als Buch erscheint. Im selben Jahr gründet er Zeichenkollegium und 1843 den Kunstverein zu Cleve.
Durch seine Verbindung zu dem kunstliebenden König Willem II. der Niederlande hat B.C. Koekkoek großen Reichtum erwerben können, für einen Künstler der damaligen Zeit nicht selbstverständlich. Ein Großauftrag für einen Zyklus luxemburgischer Landschaften 1845 ermöglichen ihm sein Künstlerpalais. Viele prominente Kunstliebhaber, darunter der preußische König un der russische Zarewitsch kaufen bei ihm ein.
Von Kleve aus unternimmt er Reisen in die Niederlande, Belgien, Luxemburg, die sächsische Schweiz. Diese dienen seinen Naturstudien. Regelmäßig ist er auch in den Kunstmetropolen de Niederlande und Belgien zu Gast. Sein Werk ist auf den wichtigen Ausstellungen des damaligen Europa vertreten.
Das künstlerisches Wirken B.C. Koekkoeks wird Ende 1858 durch einen Schlaganfall beendet. Der Meister bezieht in seinen letzten Lebensjahren sein Atelier im zweiten Stockwerk seiner Künstlervilla. Am 5. April 1862 stirbt er in seinem Wohnhaus. Begraben wird er auf dem alten Friedhof an der Lindenallee in Kleve (sein Grab wird im Zweiten Weltkrieg zerstört).
1862 vertritt das Werk B.C. Koekkoeks posthum die Niederlande auf der Weltausstellung in London.
Witwe und Töchter leben noch einige Jahre in dem Haus an der Kavarinerstraße. Der künstlerische Nachlass wird – wohl aus finanzieller Not - bereits am 9. Dezember 1862 in Amsterdam versteigert.