Der Garten des B.C. Koekkoek-Hauses ist von den ehemaligen VIllengärten entlang der Tiergartenstraße heute der einzig öffentliche zugängliche.
Der Landschaftsmaler übernimmt beim Kauf des Grundstücks 1842 einen bereits bestehendes, großes Gartengelände. Über das Aussehen des ursprünglichen Gartens der Koekkoek-Zeit wissen wir heute wenig. Wahrscheinlich handelt es sich um einen damals modischen Garten englischen Stil. Vorbild sind vielleicht die englischen Landschaftsgärten des im gesamten Rheinland tätigen Maximilian Friedrich Weyhe (Bonn 1775-1846 Düsseldorf). Weyhe plant auch die Parkanlagen in der Umgebung der Klever Kurbauten (Amphitheater, Forstgarten, Elsenbusch).
Auf einem zeitgenössischen Stadtplan von Maarschalk ist der Grundriss des Gartens, der sich von der Kavarinerstraße bis zur Höhe des Schweinemarktes erstreckt, zu sehen. Aus den Quellen weiß man, dass am Atelierturm Belvédère eine Pappel gestanden hat, als nordischer Stellvertreter für die aus Italien bekannte Zypresse.
Direkt hinter der Gartenfassade des Hauses schließt sich eine breite, ovale Treppenanlage an, die mit einer Mauer die Steigung des Hanges abfängt und Platz für eine geräumige Terrasse bietet. Darüber schließt sich das eigentliche Gartenareal an. Heute umschließen hohe Bäume die oval angelegten, von Wegen gesäumten Raseninseln. Der älteste, noch bis etwa 2010 erhaltene Baum war eine Rotbuche im oberen Gartenbereich unterhalb des Atelierturmes.
Der im Haus Koekkoek geborene Werner van Ackeren erinnert sich an eine Grotte nach italienischem Vorbild am Endpunkt der Achse des ursprünglichen Gartens, der bis zum Schweinemarkt reichte.
Im oberen, stadteinwärts an der Stadtmauer gelegenen Teil des Gartens ist ursprünglich ein Obst- und Nutzgarten mit Treibhaus und Hühnerstall angelegt.
Für die Geschichte des Gartens sind die Rechnungen des späteren Eigentümers Johan van Doornick interessant (Stadtarchiv Rotterdam). Sie beinhalten die Einkaufslisten mit über 200 Nutz- und Zierpflanzen, die dieser in der Königlichen Baumschule im Thiergarten zu Cleve im Winter 1869 erwirbt. Der Gärtner des Koekkoek-Gartens ist Wilhelm Krusemann mit Gehilfen. Johan van Doornik investiert in Hausrenovierung und Garten ein weiteres Vermögen.
B.C. Koekkoek, der die Natur als Lehrmeisterin der Künstler hervorhebt, schreibt in seinen Erinnerungen und Mitteilungen eines Landschaftsmalers (Amsterdam, 1841): „Hebt gij een‘ tuin met boomen en planten? Welnu zoekt in denzelven vooreerst uwe studiën, … zij leeren toch waarheid.” (Habt Ihr einen Garten mit Bäumen und Pflanzen? Dann sucht dort Eure Studien zu machen, … sie lehren Euch doch die Wahrheit.)
Zur Zeit der Familie van Ackeren kommt um 1910 die Brunnenanlage des Klever Bildhauers Gerd Brüx (Kleve 1875-1944 Wissel bei Kalkar) hinzu. Im Zentrum des Halbrundes spendet eine Maske des Weingott Bacchus das Wasser in ein Becken. Brüx integriert in das Halbrund zwei frühere Gartenskulpturen auf Postamenten an den Seitenenden der Anlage: Eine Büste der Diana (Göttin der Jagd) und des Silen (Gott der Felder).
1983 wurde der Koekkoek-Garten wieder im Stil eines englischen Landschaftsgartens durch die Gartenarchitekten Rose und Gustav Wörner, Wuppertal überplant. Diese zeichnen sich auch verantwortlich auch für die Wiederherstellung der barocken Gartenanlagen Kleves. Der Garten ist heute eine Parklandschaft mit den integrierten älteren architektonischen Elementen.
2014 werden hinzugefügt: die Bronzebüste des Felix Timmermans (flämischer Mundart-Schriftsteller) von dem befreundeten, in Kleve tätigen flämischen Bildhauer Achilles Moortgat (Sint Gillis bei Dendermonde 1881-1957 Baasrode, oberer Weg zur Dachterrasse), ein Postament aus dem 17. Jahrhundert (ehemalig im Lustgarten des Johann Moritz am Prinzenhof in Kleve, unterhalb der Kastanie), eine Skulptur des Urenkels von B.C. Koekkoek, Barend Issleiber (Alpirsbach 1943-1987 Locarno)/ Schweiz, mittlere Nische in der Mauer der Terrassenebene).